Was ist eine Patientenverfügung? Das ist eine Willenserklärung, die formlos geschrieben werden kann. Aber die Person, die so eine Willenserklärung zusammenfasst muss natürlich entscheidungsfähig sein. Die Patientenverfügung wird vorsorglich im Voraus geschrieben. Man denkt an eine Patientenverfügung, wenn eine schwere Krankheit beim Patienten ausbricht oder wenn er vielleicht schon länger in einer Behandlung ist, und die Chancen auf eine Genesung sehr gering sind.Es kann passieren, dass der Patient später nicht mehr einwilligungsfähig ist. Eine Patientenverfügung muss die Art und auch den Umfang der Behandlung in unterschiedlichen Situationen zeigen.
Eine Patientenverfügung kann an den Arzt, der den Patienten behandelt, gerichtet werden oder auch an eine andere Person, die gerade den Kranken betreut.
Das, was in der Patientenverfügung steht, ist sehr ernst zu nehmen, es ist ein Willen des Menschen, der nun keine Kraft mehr hat, um selbst zu agieren. Dieser Willen wird immer beachtet.
Solange der kranke Mensch noch einen klaren Verstand hat, aber weiß, dass es nun bergab mit ihm gehen wird, kann er selbst vorsorgen und alles klar darlegen, wie er es haben möchte.
Jeder hat mehrere Wege, die er gehen kann. Bekannt ist die Patientenverfügung, aber es gibt auch noch eine Betreuungsverfügung oder die Vorsorgevollmacht.
Eine Patientenverfügung hat viel ähnliches mit einem Testament, deswegen nennt man sie auch noch „Patiententestament“. Der Kranke kann selbst bestimmen, wie weiter vorgegangen wird: ob die Behandlung fortgesetzt werden soll oder unterbrochen, vielleicht auch nur in einigen Grenzen durchgeführt.
Es sind oft hoffnungslose Fälle, wenn man so eine Patientenverfügung nutzt.
Ein Gesetz vom 18. 06. 2009 besagt, dass eine Patientenverfügung bindend ist. Der Arzt muss unbedingt dem Willen des Patienten nachgehen, der schriftlich verfasst wurde.
Der Mensch hat nun die Chance, selbst zu entscheiden, an welchen medizinischen Maßnahmen er sich beteiligen möchte, ob die künstliche Ernährung eingeleitet werden soll, ob man schmerzlindernde Medikamente anwenden wird, um das Leben noch weiter zu erhalten.
Also aus dem Gesetz geht hervor, dass ein Arzt, der den Willen des kranken Menschen missachtet und zum Beispiel den Patienten weiter behandelt, obwohl er in seiner Patientenverfügung dagegen ist, rechtswidrig agiert. Es ist sogar als eine Körperverletzung anzusehen und strafbar.
Um das Thema mit der Patientenverfügung gibt es viele Diskussionen. Man liest etliche Bücher, es ist eine Theorie, die sehr kompliziert sein kann. In der Praxis wird es noch ernster, man wird mit großen Schwierigkeiten konfrontiert.
Es kommen Fragen über Fragen. Wie handelt man in den Fällen, wenn eine Patientenverfügung vorhanden ist? Soll man da immer gleich vorgehen oder gibt es Unterschiede?
Die Wissenschaft entwickelt sich ja ganz schnell, es werden neue Technologien angewendet. Schreibt der Patient seine Patientenverfügung zu einer Zeit, da man noch die alte medizinische Technik nutzte, so entsteht eine gute Frage, soll man das jetzt nicht auf die neuen Methoden beziehen?
Manchmal tritt eine Situation ein, die ganz verwirrend ist. Die Heilungschancen des Patienten mit der Patientenverfügung verbessern sich ziemlich, man hat wieder eine Hoffnung. Sollte man dabei trotzdem verpflichtet sein, den Willen des Kranken zu erfüllen?
Solche Fragen kann nur das oberste Gericht beantworten. Die Patientenverfügung ist ein sehr ernstes Dokument, das keine Lücken haben darf, es muss alles ziemlich klar sein.