Eine neue Zusatzrente für alle mit wenig Rente?
Es wird für viele Menschen immer schwerer, noch eine wirkliche Absicherung im Alter zu bekommen. Das ist auch bei der Bundesregierung angekommen und hat zu einer vollkommen neuen Idee geführt: Der Lebensleistungsrente.
Was bedeutet Lebensleistungsrente?
Die Idee stammt von der Ministerin Von-Der-Leyen. Es handelt sich dabei um einen staatlichen Zuschuss zur normalen Altersrente, der aus öffentlicher Hand, sprich durch Steuern geleistet werden soll. Unterstützt werden sollen mit ihr alle Menschen, die zwar lange in die Rentenkasse eingezahlt haben, aber durch ihre geringen Beiträge nur eine kleine Rente erwarten dürfen. Das trifft vor allem auf Sie zu, wenn Sie zu der immer größer werdende Zahl an Geringverdienern gehören. Aber auch auf Frauen, die durch Kindererziehung und Elternzeit nur Teilzeitstellen annehmen können.
Voraussetzungen für die Lebensleistungsrente
Um den Kreis der Nutznießer überschaubar zu halten, soll die neue Zusatzrente an strenge Bedingungen geknüpft sein. Die wichtigste von allen ist die Beitragsdauer. Um die Lebensleistungsrente nutzen zu können, müssen Sie als Versicherte wenigstens 40 Jahre Mitglied in der Rentenversicherung gewesen sein. Von diesen müssen Sie wenigstens 30 Jahre lang Beitragszahler gewesen sein. Die Höhe Ihrer Beiträge ist dabei nebensächlich. Angerechnet werden Ihnen auf Ihre Beitragszeit auch die Zeit der Arbeitslosigkeit, der Krankheit oder der Erziehungspausen. Ab 2018 sollen die Zahlen sich außerdem ändern auf: Mindestens 45 Jahre Mitgliedszeit und 35 Jahre Beitragszahlung.
Eine weitere Voraussetzung ist das Vorhandensein einer privaten Altersabsicherung, wie etwa der betrieblichen Altersvorsorge, einer Riester- oder einer Rürup-Rente. Schließlich sollen Sie die Lebensleistungsrente als Zuzahlung bekommen. Die Höhe der privaten Altersvorsorge wird dabei nicht auf die Höhe der Lebensleistungsrente angerechnet. Nur das Vorhandensein ist wichtig.
Wie sollen die Beiträge der Rente aufgestockt werden?
Es gibt ein klares und überschaubares System, wie sich Ihre Rente ändern würde, wenn Sie fähig wären, die Lebensleistungsrente zu beziehen.
Als Kinderloser würden Sie einen Aufschlag von 50 % zu Ihren bisherigen Zahlungen bekommen. Mütter und Väter bekämen einen Aufschlag von 150%.
Diese Aufstockung gilt aber nur bis zu 850€ jährlich und nur für Beiträge, die nach 1992 von Ihnen gezahlt wurden. Das zumindest ist die Grundidee, die bisher zu Lebensleistungsrente besteht. Wie sie später praktisch umgesetzt wird, ist noch nicht sicher.
Wann soll die Lebensleistungsrente beginnen?
Das steht noch nicht fest. Innerhalb der Parteien ist sie nicht unumstritten. Einige hohe Minister sehen in der Idee nur einen Aufschub des Altersarmutproblems. Andere meinen, die zusätzliche Steuerbelastung wäre für den Bürger nicht tragbar. Ob die Idee auch unter der neuen Regierung weitergeführt wird, ist daher nicht sicher.