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Ernährung im Alter

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Im Alter spielt eine richtige Ernährung für die Gesundheit und das Wohlbefinden eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene Zusammenstellung der Nahrungsmittel kann Krankheiten verhindern. Der Bedarf an lebensnotwendigen Nährstoffen wie Eiweiß, Vitaminen und Spurenelementen ist im Alter hoch.Aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel Vereinsamung, Verlust des Partners, Krankheiten, Appetitlosigkeit u.a. als Nebenwirkung von Medikamenten, Antriebslosigkeit oder Bewegungseinschränkung, kommt es in diesem Lebensabschnitt häufig zu einer Mangelernährung. Diese hat zur Folge, dass der alte Mensch abwehrgeschwächt und damit anfälliger für Infekte wird, Wunden schlecht heilen, Krankheiten auftreten und der Körper schwach wird. Letztlich wird die Lebenserwartung geringer.
Der Alterungsprozess bringt für die Ernährung im Alter Veränderungen in der Physiologie und Anatomie mit sich. Durch die Abnahme körperlicher Aktivität benötigt der alternde Mensch weniger Energie. Das Durstgefühl lässt nach und es treten häufig Störungen im Geruchs- und Geschmackssinn auf. Die eigenen Zähne werden durch eine Zahnprothese ersetzt, was nicht immer unproblematisch ist. Die Speichelsekretion ist vermindert und es kann zu Kau- und Schluckstörungen kommen.
Bei der Ernährung im Alter sind Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte und essentiellen Nährstoffen zu bevorzugen. Eine abwechslungsreiche und vielseitige Kost, frisch zubereitet, erhöht den Appetit. Mageres Fleisch, Fisch und Eier sowie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte gehören auf den Speiseplan. Milch und Milchprodukte können je nach Verträglichkeit ebenfalls regelmäßig verzehrt werden.
Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von etwa 1,5 bis 2 Liter pro Tag ist unbedingt zu achten. Als Folgen eines Flüssigkeitsmangels können Verwirrtheitszustände, Stuhlverstopfung (Obstipation) sowie Kreislauf- und Nierenversagen auftreten. Allerdings ist es ratsam, mit dem Hausarzt über die empfohlene Flüssigkeitsmenge zu sprechen. Bei Herz- oder Niereninsuffizienz dürfen gegebenfalls nur geringere Mengen pro Tag zu sich genommen werden.
Eine besondere Herausforderung ist die Ernährung im Alter, wenn Krankheiten auftreten, die einen Einfluss auf die Ernährung und das Essen haben. Bei einer vorliegenden Demenz kommt es häufig zu Essstörungen. Der demente Mensch leidet in einer Phase der Demenz an Ängsten und starkem Misstrauen. So besteht auch die Angst vor vergiftetem Essen. Auf Grund der Demenz kann nicht mehr unterschieden werden, ob die Nahrungsmittel noch essbar oder schon verdorben sind. Später kann der Demente die Nahrung nicht mehr als solche erkennen und weiss nicht, was er damit anfangen kann. Besteck kann nicht mehr genutzt werden. Im letzten Stadium kommen Kau- und Schluckstörungen hinzu. Häufig treten Unruhezustände auf, so dass der Kalorienbedarf erhöht ist, der mit der Nahrungsmenge nicht aufgenommen werden kann. Mit Zusatznahrung, zum Beispiel hochkalorischer Trinknahrung, kann einer Gewichtsabnahme und Mangelernährung vorgebeugt werden. In kleinen Mengen sind alle notwendigen Nährstoffe enthalten. Für Schluckstörungen und bei Gefahr des Verschluckens gibt es geschmacksneutrale Andickungsmittel. Fast alle dünnflüssigen Speisen und Getränke können damit angedickt und besser geschluckt werden.
Wenn die Ernährung im Alter auf oralem Weg nicht mehr gewährleistet werden kann, ist zu überlegen, ob eine enterale Ernährung in Erwägung gezogen werden sollte.

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