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Inkontinenz

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Inkontinenz betrifft in Deutschland mehrere Millionen Menschen. Darüberhinaus wird von einer noch viel höher liegenden Dunkelziffer ausgegangen.
Was genau bedeutet Inkontinenz und wie ist es möglich, Betroffenen zu helfen?

Es gibt unterschiedliche Formen von Inkontinenz, die alle das Unvermögen eines Lebewesens beschreiben, Körperausscheidungen- oder Flüssigkeiten zurückzuhalten. Da wir von unserer Gesellschaft zur Sauberkeit erzogen werden, kann Inkontinenz bei den Betroffenen starke psychische Probleme auslösen und sogar zur sozialen Isolation führen.
Die Harninkontinenz bezeichnet die Unfähigkeit, den Harn in der Blase zu halten. Dabei kann es sich oft nur um wenige Tropfen Urin handeln. Mögliche Ursachen können bspw. ein vorzeitiges Füllungsgefühl sein oder Entzündungen der Harnwege. Eine andere Ursache könnte in dem für die Harnentleerung zuständigen Muskel liegen. Auch bei Stress kann es zur Blaseninkontinenz führen. Dabei kann Harnverlust entstehen, wenn wir und abrubt bewegen, husten oder niesen.
Stuhlinkontinenz hingegen bezeichnet die Unfähigkeit, einen Stuhlgang zurückzuhalten. Hierbei sind die entstehenden psychischen Probleme bei Betroffenen noch stärker ausgeprägt als bei der Harninkontinenz. In unserem Körper gibt es viele Faktoren und Mechanismen, die die Stuhlentleerung steuern. Bei den Ursachen eines Verlusts der Fähigkeit, seinen Stuhlgang zurückzuhalten, muss man daher diese Faktoren und Mechanismen genauer betrachten. So kann es bei Lähmungen oder anderen motorischen Störungen zu einem Ausfall der Impulsübertragung führen. Auch muskuläre Störungen können hierbei eine Rolle spielen, aber auch psychische Störungen, bei denen die Betroffenen in frühere kindliche Phasen zurückfallen. Eine Überdosierung von Abführmittel oder anderen Medikamenten kann außerdem zur Stuhlinkontinenz führen.
Milchinkontinenz betrifft weibliche Säugetiere. Dabei handelt es sich um die Unfähigkeit die Milch in den Milchdrüsen zu halten. Die Hauptursache hierbei ist eine Verletzung des Milchkanals. Der Zitzenkanal ist dabei unzureichend verschlossen.
Die Flatuenz bezeichnet das Unvermögen, Gase aus dem Darm zurückzuhalten. Betrachtet man die Ursachen, so ist liegt oft eine Verdauungsstörung oder eine bestimmte Zusammensetzung der Ernährung vor. Bei Lactoseintoleranz kann es bspw. zur Flatuenz kommen, wenn entsprechende Lebensmittel eingenommen werden. Auch eine generelle Steigerung der Gasproduktion, bspw. durch Ballaststoffreiche Ernährung, erhöht auch die Wahrscheinlichkeit zur Flatuenz.

Auch heute ist Inkontinenz noch ein Tabuthema und wird von Betroffenen häufig aus Scham verschwiegen.
Sind Sie von Inkontinenz betroffen, so ist es wichtig für Sie zu wissen, dass dies kein unveränderbarer Zustand ist. Es gibt eine Vielzahl an Therapiemöglichkeiten, die sich bewährt haben. Zunächst sollten Sie sich mit einem Urologen über die Ursachen auseinandersetzen, um dann gezielt reagieren zu können. Liegen Entzündungen der Harnwege oder des Darms vor, so kann man dies in den meisten Fällen medikamentös behandeln. Auch werden heute häufig in Operationen künstliche Schließmuskeln eingesetzt, um einer Stuhlinkontinenz entgegenzuwirken. Durch Abführmittel ist es möglich, den Darm zu einem bestimmten Zeitpunkt zu leeren. Auf diese Weise kann ein Toilettentraining angeleitet werden, wobei die Abführmittel schrittweise abgesetzt werden. Bei Flatuenz kann man verschiedene Hausmittel einsetzen, wie Bauchmassagen und Verwenden von Wärmflaschen. Andere Möglichkeiten sind der Verzicht auf blähungsfördernde Lebensmittel.
Bei allen Formen von Inkontinenz werden auch Einlagen oder spezielle Unterwäsche verwändet, die Flüssigkeiten aufnehmen und den Geruch neutralisieren können.
Dennoch sollten Sie sich zunächst mit Ihrem Arzt auseinandersetzen und die Informationen aus dieser Quelle nicht als Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden.

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