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Badewannenlift

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Der Badewannenlifter, Badewannenlift oder Badelifter ist ein praktisches Gerät, welches in oder auch an der Badewanne befestigt wird. Ein solches Hilfsgerät wird insbesondere von Menschen benötigt, die aufgrund einer körperlichen Behinderung oder Beeinträchtigung Schwierigkeiten haben alleine ohne Hilfe in eine Badewanne und wieder heraussteigen zu können. Von der technischen Warte aus gesehen, handelt es sich hierbei um ein so genanntes Personenhubgerät, welches die jeweilige Person senken und anheben kann.
Auf dem Markt gibt es drei unterschiedliche Systeme von Badewannenliftern. So gibt es ein Gerät mit festem Sitz, der sich mit Hilfe einer angebrachten Schiene oder Untergestellkonstruktion in das Wasser absenken lässt. Bei den meisten Modellen diesen Typus kann der Sitz über den Wannenrand geklappt werden, damit man unbeschadet über den Rand kommen kann. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Badewannenlift einen so genannten Schwenkarm hat, der den Benutzer über den Wannenrand schwenkt. Der Vorteil der Konstruktion mit festem Sitz liegt darin, dass das Gerät sehr stabil ist, Vertrauen schenkt und dem Benutzer den Weg über den Badewannenrand erleichtert. Nachteilig ist hingegen, dass eine herkömmliche Badewannennutzung nicht mehr gegeben ist.
Bei der Stoffbahnenkonstruktion handelt es sich um ein sehr festes, wasserundurchlässiges Material, das mit Hilfe eines an der Wanne angebrachten Aufrollsystems gespannt wird. Zusätzliche Haltegriffe helfen dabei, sicher die Sitzfläche zu erreichen. Anschließend wird das Tuch ganz vorsichtig und langsam abgerollt, so dass man ins Badewasser abgesenkt wird. Vorteilig bei diesem System ist, dass die Stoffbahn auch entfernt werden kann und so die Badewanne auch für andere Benutzer zugänglich ist. Ein Nachteil könnte sein, dass die Sitzfläche etwas instabiler ist als bei einer festen Sitzkonstruktion.
Die Dritte Variante der Badewannenlifte stellt der „aufblasbare Sitz“ dar. Dieser wird aufgepumpt, die jeweilige Person setzt sich auf den Sitz, der anschließend ins Wasser abgesenkt wird. Dies geschieht, indem die Luft elektronisch herausgelassen wird. Zum Verlassen der Wanne wird der Sitz abermals aufgeblasen. Der Vorteil dieses Badewannenlifts ist, dass der Sitz zusammenfaltbar ist und für „Normalbenutzer“ aus der Wanne entfernt werden kann. Überdies kann der Sitz auch bei eventuellen Reisen mitgenommen werden. Nachteilig ist hingegen, dass der Sitz etwas wackelig ist und der Ausstieg immer noch etwas schwierig ist, da der Sitz nicht auf Höhe des Badewannenrandes liegt.
Die Antriebsmöglichkeiten für einen Badewannenlift sind in erster Linie elektronische, pneumatische oder auch wasserhydraulische Anlagen.
Der Elektromotor wird hier meist zum Antrieb von Hubvorrichtungen der pneumatischen, mechanischen oder auch ölhydraulischen Form verwendet.
Für einen wasserhydraulisch betriebenen Antrieb des Badewannenlifts verwendet man meist das unter Druck stehende Trinkwasser. Dieser Druck kann für die Hubsäulen ausgenutzt werden, um die Tragevorrichtung hoch und runter bewegen zu können. Als eine andere Variante werden für herausnehmbare Badewannenlifte schlauchartige Elemente verwendet, die sich bei der Befüllung mit Wasser strecken und durch ein so bezeichnetes Scherenhebelsystem die gewünschte Hubbewegung vollführen. Diese Art der Nutzung ist in Deutschland allerdings nur mit Verwendung eines Rückflussventils erlaubt, da durch einen Rückfluss beschmutztes Wasser ins Trinkwasser gelangen könnte.
Die gesetzlichen Vorschriften für Badewannenlifte sehen vor, dass ein solches Medizinprodukt eine CE- Kennung haben muss. Mit dieser wird gewährleistet, dass der Badewannenlift nach europäischen Anforderungen und Richtlinien des Medizinproduktegesetzes (MPG) gefertigt wurde und dies durch ein Bewertungsverfahren festgestellt worden ist.

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